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Die Sache mit dem Volltrottel … äh … Vollfeed

Meine Ideen zu einer World Markdown und den daraus resultierenden Überlegungen zu einem statischen Blog haben ja nicht nur das Ziel, mich und andere aus den Datensilos dieser Welt zu befreien, sondern mich auch aus den Restriktionen zu erlösen, die die klassische Blog-Software dem Nutzer aufzwingt. Ich bin die Monotonie des ständigen Überschrift -> Artikel -> neue Überschrift -> neuer Artikel leid, ich möchte auch mal nur einen Satz, ein Bonmot veröffentlichen, ohne mir gewaltsam eine Überschrift ausdenken zu müssen. Oder auch nur einfach mal ein Photo oder ein Video ins Netz stellen, völlig unkommentiert, weil es gefällt, weil es schräg ist, weil … (#)

image Ich stelle mir also meine zukünftigen (täglichen) Blog-Einträge wie ein leeres, weißes Blatt in einem Notizbuch vor, das ich im Laufe eines Tages vollschmiere. Mal mit längeren Beiträgen (die ich unter Umständen auslagere und verlinke, dafür gibt es die Essay-Section), in das ich Bilder und Videos »einklebe«, mal kommentiert, mal unkommentiert, das ich als Sudelbuch nutze, als Schmierzettel und als Ideenspeicher. Markdown, das nahezu keine Strukturierung vorschreibt, kommt mir daher bei diesen Überlegungen sehr entgegen. (#)

Diese, meine Wünsche kollidieren aber gewaltig mit den Wünschen vieler meiner Leser, die sich einen Volltext-RSS-Feed (und Kategorien und Tags, doch dazu weiter unten mehr) wünschen. Doch die Überschrift -> Artikel-Monotie der Blogsoftware, die man eventuell noch mit Trick umgehen kann, manifestiert sich noch viel stärker in der Item -> Link -> Description-Monotie des RSS-Feeds. Okay, es gibt eine microblog namespace-Erweiterung, die einem zumindest auf die Überschrift verzichten läßt, aber mit ihr rennt man wieder in andere Probleme (Archiv-Link). Nein, wohlgeformtes und wohlstrukturiertes XML vertragen sich schwer mit meinem Wunsch nach einem anarchischen, vollgeschmierten Sudelbuch. (#)

Meine bisherige Lösung besteht in einem (handgestrickten) verkürzten RSS-Feed, in dem ich versuche, durch eine witzige, kurze Description dem Leser Lust auf den Beitrag resp. die Beiträge des Tages zu machen und ihn zum Klicken zu animieren. Ich weiß, es ist eine Notlösung, aber was Besseres ist mir bisher noch nicht eingefallen. Denn die Schwierigkeit, die es macht, die Strukturlosigkeit eines Scrapbooks in strukturiertes XML zu übertragen, manifestiert sich auch in der Schwierigkeit, relativ unstrukturiertes Markdown zu strukturiertem RSS zu wandeln. (#)

Ähnliches gilt auch für Tags und Kategorien: In der wohlgeordneten Blogwelt von Überschrift und Artikel machen sie sicher Sinn, aber in einem Sudelbuch? Die Tags- und Kategorienberge, die zum Beispiel die Linkschleudern (ein Beispiel von heute) in meinem Blog regelmäßig begraben, machen in meinen Augen nicht mehr wirklich Sinn. Wenn sozusagen ein Beitrag fast alle Kategorien oder fast alle Tags tangiert, dann liefern diese keine zusätzlichen Informationen mehr, sondern täuschen nur noch zusätzliche Informationen vor. Eine Volltextsuche wie die von Google ist da einfach effektiver. (#)

Das Problem ist sicher kein neues. Auch im wissenschaftlichen Bereich kollidieren der Wunsch, alles sofort umfassend mit Metadaten zu versehen (möglichst nach dem Dublin Core oder anderen, meist umfassenden, für das jeweilige Fachgebiet aufgestellten Standards) mit dem Bedürfnis, erst einmal schnell etwas aufzuschreiben, damit es nicht vergessen wird (mit Metadaten versehen will man es dann später, was in der Praxis bedeutet: nie). Und so changiert man tagtäglich zwischen laissez-faire und strenger Ordnung. Eine wirkliche Lösung für dieses Problem scheint es nicht zu geben. Falls mich nicht noch jemand vom Gegenteil überzeugt, habe ich mich erst einmal für das laissez-faire entschieden. (#)

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Die Sache mit dem Vollfeed bitte flattrn

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